Die Idee
Während in den Schweizer Alpen die Basistunnels am Gotthard und am Lötschberg ausgebrochen werden, macht sich auch die Literatur ans Werk. Sie widmet sich dem Themenkreis „Mobilität".Mit der NEAT entsteht nun ein Schweizer Jahrhundert-Bauwerk, und die Macher der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale künden „eine Revolution der Reise- und Transportmöglichkeiten" an. Tunnelbauer aus vielen Ländern arbeiten hart im Berg, damit die Reisenden das Hindernis fast unmerklich und beschwerdefrei durchqueren können. Die Literatur erzählt seit alters her von den grossen Dingen, die die Menschen beschäftigen und faszinieren. Dazu gehört die Überwindung der Alpen. Im Rahmen von via litterale beleuchten Autoren und Autorinnen die menschlichen Dimensionen dieser technischen Meisterleistung. Berge und Mobilität stehen in einem zwiespältigen Verhältnis zueinander - in einem Verhältnis auch mit literarischen Folgen. Das Reisen über die Alpen war während Jahrhunderten mit grossen Mühen verbunden; die Berge bildeten einen Widerstand, den es zu überwinden galt. Am Widerstand der Alpen blieben Geschichten hängen, oder sie wurden von da mitgenommen in die Ebenen des Nordens und Südens. Mythen, Sagen, Geschichten aus aller Welt kreuzten sich am Gotthard. Denn: Wer reist, will zuhause auch etwas zu erzählen haben. Ziel von via litterale ist, einem breiten Publikum auf vielfältig literarische und durchaus kontradiktorische Weise vom Bau eines Jahrhundert-Bauwerks zu erzählen. Einen weiteren Schwerpunkt setzt das Projekt mit dem Thema „Literarisches Übersetzen". |